Schavan’s Tragödie, oder der Walpurgisnachtstraum des Anettchens.

Eine Tragödie wie sie Goethe im Urfaust beschreibt mit dem Unterschied: Gretchen hatte ihr Kind getötet, Anette aber soll ihre Promotionsarbeit „getötet“.

Dort der Mephisto, hier die Heine Universität mit einem damaligen Dekan, der Faust 1(Doktorvater) von Anette einem jetzigen Dekan, Faust 2, der nun von den Mephistos (Plagiatssucher und Presse) der Gegenwart aufgestachelt wurde, Anette und seinem Vorgänger, der wie er mit der „Göttinger Schule“ verbunden ist, zu zeigen, dass er der Herr über die neue Arbeitsweise der Geisteswissenschaft ist.

Faust 1 (Doktorvater) hatte die hervorragende Studentin Schavan auf einen damals zwar schon umstrittenen Weg der Promotion geführt, der damals schon besonders von den „Göttingern“ kritisiert wurde. Dieser Weg war nur für herausragenden Studenten der Geisteswissenschaft möglich. Er sagt auch heute zu seiner damaligen „Tat“:„Die Arbeit entsprach damals absolut dem wissenschaftlichen Standard“. Man könne nicht eine Doktorarbeit von 1980 nach den heutigen Maßstäben bewerten.

Faust 2, der jetzige Dekan ist da mit seinem früheren Kollegen nicht einig und sagt, dass die damalige Doktorandin systematisch und vorsätzlich über die gesamte Dissertation verteilt gedankliche Leistungen vorgab, die sie in Wirklichkeit nicht selbst erbracht hatte.

Faust 2 entfacht nun auf Kosten der ehemaligen „hervorragenden Studentin“ Schavan, die nun eine berühmte Frau geworden ist, einen peloponnesischen Krieg der Geisteswissenschaft zu deren Lasten, wobei der wahrscheinlich nicht das Ende des auch von ihm bearbeiteten Krieg der Griechen ihm aus dem Gedächtnis verschwunden ist.

Bei den Geisteswissenschaften liegt wohl immer der Gefahr, dass sich ein Studierender voll in seine Vorbilder reindenkt und dann so denkt und spricht wie diese es getan haben. Ich hatte auch promovierte Lehrer, die diesem Umstand frönten. Pater Hermann dachte wie Sokrates, sprach wie Sokrates, nur lebte er nicht wie Sokrates, er war ja Mönch ohne Frau, hatte aber dafür viele männliche Xanthippen im Kloster.

Genauso redeten, dachten die Adorno Jüngerinnen in Frankfurt, die ob ihre freien Einstellung und ihres Aussehen meine studentischen Abendaktivitäten dominierte. Sie hatten die Gedankenwelt von Adorno so weit verinnerlicht, dass sie gar nicht merkten, dass sie fast wörtlich das Gleiche sagten, wie ihr großer Lehrmeister.

Hatte man dann das Glück auf die „Bude“ zu kommen, sah man, dass sie alle Vorlesungen und Seminararbeiten fein sorgfältig aufgeschrieben und in einer Kartothek abgelegt hatten. Sie waren vorübergehend Adornoinnen geworden.

So etwas kann auch bei Anette Schavan unter Leitung ihres Faustus damals geschehen sein, was heute von dem Faust 2 Mephisto als vorsätzliche Täuschung ausgelegt wird.

Einem wissenschaftsgläubigen Analphabeten stellt sich nun die Frage, wer hier einen Fehler gemacht hat? War es Faust 1 und sein damaliges Mephisto Kolloquium, die, von der Schönheit der Anette betört, die Freveltaten nicht sahen, oder aber ihre eigene Lehre dokumentiert sahen, oder ist es Faust 2, der unter dem Druck der zahlreichen Mephistos (Presse, sowie CDU und Merkelgegner) jetzt seine wissenschaftliche Walpurgisthrophähe der Heine Universität und der Wissenschaft vorweisen will.

Unstrittig steht doch fest, dass man Schavan’s Arbeit anerkannt hatte und damit ihr gesagt hatte, dass sie eine tolle wissenschaftliche Leistung vollbracht hatte.

Im zwar nicht zementierte Vertrauen in unsere Rechtsprechung, hoffe ich doch und bin mir fast sicher, dass am Ende kluge, einsichtige Richter die Angeklagte nicht wie Gretchen verurteilen, sondern in Erkenntnis, dass sie nicht getötet hat, Anette Schavan ihre Ehre zurückgeben und damit die Wissenschaft selbst zu bessere Arbeitsweise verdonnern.

Anette Schavan wird wie Orpheus als Opheusia aus unserer Unterwelt hervorkommen und wieder ihre Arbeit als Ministerin aufnehmen.

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