Der Klimawandel und die Energiewende

Teil 1: Der Hintergrund

Mehr oder weniger schaut die ganze Welt darauf, ob es Deutschland gelingt, die Energiewende zu schaffen. Wenn es gelingt, dann öffnen sich auch für die Beteiligten Unternehmen neue Märkte.

Mitte-Ende der fünfziger Jahre beschloss man in der Bundesrepublik, die „friedliche Kernenergie“ zu nutzen. Uns wurde erzählt wie billig die Herstellung der Energie sein würde. Es gab zwar von einem kleinen Teil (kluger) Bürger Proteste, die von der Mehrheit aber auf Grund mangelndes Wissens nicht bekümmerte. Die Wähler wurden auch nicht über die immensen Kosten aus Steuergeldern für die Entwicklung und Sicherung dieser Technologie aufgeklärt.

Der größte Fehler aber war, dass man begann Kraftwerke zu bauen, ohne eine Endlagerung gefunden zu haben und es zeigt sich heute, dass dieser Mangel so schnell nicht gelöst wird.

Die Katastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 in Block 4 des Kernkraftwerkes Tschernobyl. Man nahm es zur Kenntnis und sagte, was bei den Russen passiert, kann bei uns nicht passieren, wir sind besser, so etwas passiert mit unserer Technik nicht. Dass die „Russen“ dank ihres totalitären Systems mit einem enormen menschlichen Einsatz ganz Europa vor einer Katastrophe bewahrten, ist auch heute noch nur Wenigen bekannt.

Schon 2000 hatte die Rot/Grüne Regierung eine Abwicklung der Kernenergie mit den Betreibern vereinbart, die aber in sicheren Glauben waren, sobald die CDU wieder die Regierungsverantwortung hat, diese Abwicklung geändert würde. Wäre nicht das Unglück von Fukushima eingetroffen, sie hätten Recht behalten.

Am 11. März 2011 geschah dann die „Naturkatastrophe“ in Fukushima, aber diesmal waren es „westliche Reaktoren“ und Deutschland hatte eine Physikerin als Kanzlerin, die begriff, dass so ein „Unfall„ überall auf der Welt, auch bei uns, passieren könnte und änderte die CDU-Strategie vom Erhalt der Atomkraftwerke auf die teilweise sofortige Stilllegung einiger Kraftwerke und endgültige der anderen.

Teil 2: Das EEG und seine Folgen

Die Rot/Grüne Regierung hatte 2000 mit dem EEG eine Weiche für die alternative Energie gesetzt, die gerade in der Photovoltaik einen wahren Sturm der Entwicklung auslöste:

Das EEG setzte was in Gang unter dem Applaus der Solarverbände, dass der Dominikaner Tetzel beschrieb: „Sobald das Geld im Kasten erklingt, die Seele aus dem in den Himmel springt.“ Heute hätte er zum EEG geschrieben: „Sobald das EEG im Kopfe klingt, das Geld in die Unternehmen und in die Häusle springt.“

Die Häuslebauer hatten schnell kapiert, dass sie von jetzt an für die nächsten 20 Jahre auf Kosten der Mehrheit Geld verdienen konnten.

Es entstanden in Windeseile Unternehmen, die die Panele glaubten herstellen zu können.

Fast alle Unternehmer wurden Millionäre, auch die, die dann pleite gingen, die  Handwerksbranche verdiente mit, neue Arbeitsplätze entstanden gerade im Osten, alles schien in Ordnung, bis sich die Umlagenvergütung auf den Strompreis von über 80 Millionen Menschen auswirkte.

Zusammen mit dem EEG hatten die Stromkonzerne und die viele Stadtwerke die Gehälter ihrer Top Leute erheblich erhöht, wobei in den kommunalen Ausschüssen ebenfalls die Aufwandsentschädigungen dem angepasst wurden.

Ende der siebziger Jahre war aber schon langsam die Windkraft eingesetzt worden und man startete ein Projekt Growian. Eine für damalige Verhältnisse enorme Windkraftanlage, die selbst die Dänen, die schon viele kleiner Windkraftanlage aufgestellt hatten, zweifeln ließ, ob das überhaupt geht.

Intern wollten die Hauptbeteiligten auch beweisen, dass es nicht geht.

Günther Klätte, Vorstandsmitglied des RWE, äußerte auf einer Hauptversammlung des Unternehmens:

„Wir brauchen Growian (große Windanlagen), um zu beweisen, daß es nicht geht“, und erklärte, „daß Growian so etwas wie ein pädagogisches Modell sei, um Kernkraftgegner zum wahren Glauben zu bekehren“. Vom Finanzminister und ehemaligen Forschungsminister Hans Matthöfer wurde eine ähnliche Äußerung in Bezug auf die angenommenen finanziellen Schwierigkeiten überliefert: „Wir wissen, daß es uns nichts bringt. Aber wir machen es, um den Befürwortern der Windenergie zu beweisen, daß es nicht geht.

Das Gegenteil trat aber ein: Man erkannte und lernte, wie man große Windkraftanlagen einsetzen kann. Nun waren es die Dänen, die als erste große Anlagen bauten. Aber auch die Deutschen schliefen nicht, so dass heute mit z.B. Enercon, Nordex und auch Siemens, die zwar in DK herstellen, neue Arbeitsplätze und weltweite Absatzmärkte diesen Unternehmen die Zukunft sichert.

Aber auch hier erlitten einige neue Hersteller Niederlagen, so dass ihre Unternehmen geschlossen wurden.

Die eingangs geschilderten Rahmenbedingungen für die Investition des „Häusle-Besitzers“ führten wie gesagt zu einem enormen ansteigen der Nachfrage nach Photovoltaik-Panelen, was dann auch dazu führte, dass viele Produktionsstätten besonders im Osten unseres Landes entstanden, da hier bis zu 50 % der Investitionskosten als öffentliche Zuschüsse zur Verfügung standen.

Von den Unternehmen wurden Lieferverträge für Silizium abgeschlossen, die heute nach einem Preisfall dieses Materiales einigen zum Verhängnis wurde, so dass sie in die Insolvenz gehen mussten. Dies war aber nur ein Grund, dazu kamen unrealistische Träume der Geschäftsleitung über ihre Zukunft.

In der Zwischenzeit hatten die Asiaten auch den Vorteil der Photovoltaik erkannt und konnten Dank niedriger Lohn- und Energiekosten und billigeren Materialien (Silizium), die Preise der deutschen Hersteller unterbieten. Dies führte dann zu den genannten Verlusten.

Diese Entwicklung hat den Steuerzahlern enorme Kosten bereitet, denn die Insolvenzen hatten die vorherigen Zuschüsse ad acta geführt und damit große Schäden hinterlassen.

Teil 3: Die Startfehler

Das EEG war unüberlegt und nicht genug durchdacht. Die seit 1991 bestehende Förderung wäre ausreichend gut gewesen, wenn man alles besser durchdacht hätte:

Die wesentlichsten Punkte waren, dass es keine modernen elektrischen Speicher gab und gibt und, dass man die Automobilindustrie nicht für die Entwicklung von richtigen „Elektroautos“ gewinnen konnte und, dass man ja hätte wissen müssen, dass die Netze für den Transport auf Jahre noch nicht vorhanden sind.

Hätte man Speicher*1 und Autos*2, die die gleiche Reichweite wie die jetzigen haben, gehabt und die aus einem Speicher in 5 Minuten geladen würden, dann hätten auch die Schwaben sofort erkannt, was der „Liebe Gott“ ihnen für Möglichkeiten bietet:

„Sehet die Vögel des Himmels an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen, euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel besser als sie?“ Matthäus, Brief an die Römer.

Er hätte sofort erkannt, dass er mit der selbst produzierten Energie seine überwiegenden Strecken kostenfrei fahren kann und, dass er dann seinem Nachbarn noch Energie verkaufen kann.

Hätten wir Speicher, wurden auch die vielen Stadtwerke erkannt haben, dass sie mit einem Speicher einen Teil ihres Bedarfs decken können.

Auch die Industriebetriebe hätten Möglichleiten gefunden, ihre Energiekosten mit einem Speicher zu reduzieren.

Das EEG hat auch den modernen kleinen „Heuschrecken“ die Türe geöffnet und sie zu Investitionen bewegt, die sich heute als Ballast zeigen: Offshore Anlagen wegen fehlender Netze, sowie Solarfelder wegen fehlender Speicher.

*1  http://www.ogron.eu/anwendungen.html
*2  http://www.ogron.eu/technologie.html

Teil 4: Die Dänen haben es besser gemacht

http://www.ogron.eu/

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