Bredouille der Kanzlerin – die Energiewende, was kann (sollte) sie tun?

Gestern hatte der Cicero einen Artikel mit der Überschrift „Die CDU sitzt in der Ethik-Falle“*, in dem ALEXANDER MARGUIER gewissermaßen etwas sagt, was auch ich so sehe: “Deutschland möchte dem Rest der Welt beweisen, dass sogar eine hochleistungsfähige Industrienation in der Lage sein kann, ihren Energiebedarf ohne sogenannten Atomstrom zu decken.“

Das ist der Kern der Sache, den alle Beteiligte, auch wir Bürger verinnerlichen sollten. Unsere Ingenieure, Techniker, Chemiker, Physiker, Unternehmer, Arbeiter und Angestellten, kurz wir Alle können der Welt beweisen, dass Deutschland geeinigt etwas kann: Yes we can? Ja wir könnten, wenn alle an einem Strang ziehen würden.

Als Physikerin ist Merkel nicht weit entfernt von Kant und Aristoteles, die ja immerhin als Metaphysiker philosophisch betrachtet werden.

Natürlich ist es unethisch, wenn man ein System anwendet, welches die Menschheit bedrohen kann. Tschernobyl und Fukushima waren solche Fälle. Nur der Einsatz von tausenden Mitarbeitern rettete 1986 ganz Europa, ohne, dass bei uns nachgedacht wurde. Das war nur möglich in einem Land, dass autoritär regiert wurde.

Obwohl unter ihrer Leitung von Merkel die Wende von Rot/Grün planmäßig gerade auf die angekündigte CDU/FDP Linien unter dem Applaus der reaktionären Stromakrobaten gebracht worden war, änderte Merkel die „veränderte Wende“ zurück zum völligen Ausstieg. Sie hatte erkannt, dass die Atomkraft eine „unethisch Technologie“ ist und hängt nun in ihrer Partei in einer ungeahnten Bredouille:

Als 72 Jähriger, der seit 1947, da trat mein Vater in die CDU ein, mit der CDU kritisch verbunden ist, war mir im März 2011 klar, was Frau Merkel von der CDU/CSU und vor allem von den Abgeordneten verlangt: Viele von ihnen sind wahrscheinlich auch auf Grund ihrer Wahlkreise eng verbunden mit der „Strom-Mafia“. Einige stehen auch sicher direkt, oder indirekt sogar auf der „Payroll“, vermuten Abgeordnetenwatch und auch ich. Andere glauben noch immer daran, dass die Atomenergie quasi umsonst ist und, dass die alternative Energie eine Religion der Grünen sei.

Auch die verantwortlichen Mitarbeiter in den beiden zuständigen Ministerien sind in dieser Richtung getrimmt und bringen keine selbständigen Vorschläge, weil auch hier parlamentarische Staatssekretäre über ihnen sitzen und die Richtung vorgeben.

Dass EEG belastet durch die Strompreiserhöhung das allgemeine politische Klima, besonders aber die Wahlaussichten der CDU/CSU und der FDP. Dagegen profitieren SPD und Grüne, obwohl sie das ganze Debakel mit dem EEG in Gang gesetzt haben.

Madame Madame de Staël und auch Bulwer-Lytton haben 1813 und 1838 uns, die Deutschen als „Volk der Dichter und Denker“ gesehen, obwohl wir auch heute nicht einmal ein „Volk der Planer und Bauer“ sind, wie Stuttgart 21, Berliner Flughafen, die Elbphilharmonie und das EEG zeigen.

Das EEG war und ist kein Meisterwerk, sondern ein Schnellschuss für ein ganz spezielles Klientel und eine Idee auf Kosten der Verbraucher.

Felix qui potuit rerum cognoscere causas, glücklich, wem es gelangt, den Grund der Dinge zu erkennen, sagte schon Vergil, bevor er sich an die Göttliche Komödie machte. Ich habe versucht, die Ursachen zu benennen:
http://winterberg.me/2013/02/der-klimawandel-und-die-energiewende.

Wir brauchen ein Energieministerium mit Beamten, die Fachwissen und Loyalität gegenüber der jeweiligen Regierung mitbringen und nicht im Parteienproporz auf ihre Positionen gehievt worden sind. Es gibt sicherlich solche Beamte im Umwelt- und auch im Wirtschaftsministerium.

Die Dänen haben solche Beamte (Embedsmand) seit royaler Vorzeit in den Ministerien, die auch auf dem Energiesektor der jeweiligen Regierung und dem Parlament die fachliche Zuarbeit geliefert haben.

Ein Blick nach Dänemark, sowie ein Blick auf meine OGRON-Seiten, könnten die notwendigen Anregungen geben. Dänemark hat aber auch andere Grundvoraussetzungen als wir. Der einzige „Stromkonzern“ DONG gehört dem Staat und es gibt auch keine Bestrebungen, dies zu ändern. Dadurch ist vieles für die Dänen leichter, als es bei uns ist.

Ich hoffe, dass die CDU sich besinnt und Merkel folgt und dass man zusammen alle Parteien des Bundestages einlädt gemeinsam einen Weg ins Paradies zu finden. Was die Kirchen nicht schafften, die Parteien könnten gemeinsam uns Bürgern zeigen, dass sie in der Lage sind, gemeinsam ein Problem zu lösen.

Dann könnten wir der Welt zeigen, dass wir doch ein Volk von Denkern und Weisen sind.

*http://www.cicero.de/berliner-republik/energiewende-die-cdu-sitzt-der-ethik-falle/53412

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