Frankfurter Rundschau: Selig sind die Barmherzigen

„Zu Weihnachten 2012 ist ein Viertel aller Griechen arbeitslos, bei den jungen Menschen sind es mehr als 50 Prozent. In vier Jahren Krise hat die deutsche Wirtschaft mächtig profitiert – von den Schulden der armen Krisenländer.“

http://www.fr-online.de/schuldenkrise/schuldenerlass-griechenland-selig-sind-die-barmherzigen,1471908,21173468.html

Ein bemerkenswerter Artikel gerade zum Weihnachtsfest, der genau das beschreibt, was auch ich in meiner Kindheit erlebt habe und fast vergessen hatte. Der Aufschwung kam tatsächlich nach 1952.

Nun kann man nicht von der Kanzlerin erwarten, dass sie einen Bezug zu dieser Zeit hat, zumal sie ja diese Zeit nie erlebt hat. Es ist aber bedauerlich, dass diese Geschehnisse offensichtlich auch in den Archiven unserer Regierung nicht mehr betrachtet werden, sondern immer nur von dem damaligen Wirtschaftswunder, was Ludwig Erhard geschaffen hatte, gesprochen wird.

Es war der Beginn des „kalten Krieges“, der unsere Großeltern, Eltern und uns Kinder ein schöneres Leben möglich machte.

Ich habe schon vor Monaten der Kanzlerin geraten, den Griechen zumindest € 60 Milliarden als Wiedergutmachung für Taten der Vergangenheit zu überweisen, wohlwissend, dass dies nur als eine karnevalistische Einlage in die damalige Diskussion aufgefasst wird.

Es wäre für Angela Merkel und ihre Vertrauten politischer Harakiri besonders in der CDU / CSU, aber auch im gesamten Parteiengeflecht und in dem größten teil der Bevölkerung, die ja ebenfalls sich an diese Zeit nicht mehr erinnern können, bzw. nicht erinnern wollen.

Wir können heute auf die Amerikaner schimpfen und sie auch gelegentlich verhöhnen, aber damals haben sie aus welchen Gründen auch immer Westdeutschland auf die „Beine“ geholfen. Hätten sie das nicht getan, wären wir vielleicht sogar schon 1960 von der DDR überholt geworden und wir hätten, ob der Flucht unserer Akademiker und Facharbeiter, eine Mauer bauen müssen.

Es ist leider traurig, dass die historischen Zusammenhänge den nachfolgenden Generationen nicht mehr gegenwärtig gemacht werden und dadurch oftmals Fehler der Vergangenheit wiederholt werden.

Ich hoffe, dass dieser Artikel der Frankfurter Rundschau von Allen gelesen wird und für eine tiefgreifende Diskussion über unsere Hilfe fur Griechenland und unseren Beitrag für Europa in der gesamten Presse führen wird.

Finanziell können wir das verkraften, wenn wir alle die Sachen, die Unsinn sind aus dem Etat nehmen. Unsere Industrie braucht nun wahrlich keine weitere Förderung. Aber es gibt Sachen genug, die wir abschaffen könnten.

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